der Standard-Proctorversuch
Dieser Versuch liefert wichtige Informationen über die Verdichtbarkeit und Tragfähigkeit von Böden.
Versuchsmaterial
Bodenprobe, Proctortopf mit Aufsetzring (Typ A, B oder C), Fallgewicht (2.5, 4.5 oder 15kg), runde Stahlplatte, Analysensiebe, flache Schale, Spatel, Stahllineal, Waage, Tiefenlehre, Mischer, Trockenschrank, Betonblock
Versuchsvorbereitung und -durchführung
Eine Bodenprobe aus dem Untersuchungsgebiet wird entnommen, im Labor vorbereitet und in Abhängigkeit des Proctortopfes auf die notwendige Korngrösse gesiebt. Anschließend werden mehrere repräsentative Proben mit unterschiedlichen Wassermengen gründlich gemischt, typischerweise von trocken bis nahe dem Optimum. Dabei wird eine gleichmässige Feuchtigkeitsverteilung sichergestellt. Jede Probe wird in einem Proctortopf verdichtet, indem sie in drei Schichten mit einem Proctorhammer verdichtet wird. Die Anzahl der Verdichtungsschläge und die Energie der Verdichtung werden durch die Norm vorgegeben. Nach dem Abnehmen des Aufsetzrings und dem Abstreifen des überschüssigen Materials mit einem Stahllineal wird der Proctortopf leer und gefüllt gewogen. Ein Teil des verdichteten Gemisch wird entnommen, um den Wassergehalt zu bestimmen. Dieses Vorgehen wird mit jeder vorbereiteten Probe durchgeführt. Das Ergebnis ist eine Trockendichtekurve, die den Zusammenhang zwischen Trockendichte und Wassergehalt darstellt. Der Wassergehalt, bei dem die Trockendichte maximal ist, wird als optimaler Wassergehalt bezeichnet.
Informationen
Das Resultat des Proctorversuchs wird verwendet um die Verdichtbarkeit und Tragfähigkeit von Böden für den Bau von Strassen, Dämmen, Fundamenten und anderen Ingenieurbauwerken zu bewerten. Durch Beimischungen (Zugaben) von Bindemitteln in unterschiedlichen Mengen kann der Proctorversuch dazu dienen, Bodenverbesserungstechniken zu entwickeln und anzuwenden, um die Eigenschaften des Bodens für bestimmte Anwendungen zu optimieren.
Der Proctorversuch ist eine essenzielle Methode in der geotechnischen Untersuchung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Planung und Ausführung von Bau- und Ingenieurprojekten. Eine Variante ist der modifizierte Proctorversuch.