Proctorversuch
standard oder modifiziert
Eigenschaften und Merkmale des Proctorversuches
Anwendungsgebiet
Für die Prüfung der Verdichtbarkeit und Tragfähigkeit von Böden wird das Ergebnis des Proctorversuchs herangezogen. Ausgeführt wird der Proctorversuch je nach Anforderungen als standard- oder modifizierter Versuch.
Der Boden kann durch die Zugabe von Bindemitteln verbessert werden. Mithilfe des Proctorversuchs lässt sich die optimale Menge der Beimischung bestimmen, was erhebliche Einsparungen ermöglicht.
Durchführungsdauer
Für jede Probe wird ein Proctorversuch mit vier, fünf oder mehr Durchgängen durchgeführt. Dazu kommen vorgängig das Trocknen, das Zerkleinern, Sieben und Mischen. Falls nötig, beträgt die Ruhezeit mehrere Stunden bis über Nacht. Insgesamt dauert die Ausführung einige Tage, abhängig von den Bedingungen.
Ein Proctorversuch zur Ermittlung der optimalen Menge an Beimischungen kann ein oder mehr Wochen dauern. Verschiedene Proben mit unterschiedlichen Mengen des Bindemittels müssen erstellt werden und von jeder Variation ist der Proctorversuch durchzuführen.
Zu beachten
Vor- und Nachteile
Die Vorteile des Proctorversuchs umfassen die Bestimmung der optimalen Feuchtigkeits- und Verdichtungsparameter für den Boden im geotechnischen Labor. Auf relativ einfache Art kann auch die Auswahl und Menge der geeigneten Mischung von Boden und Zusatzstoffen für verbesserte Eigenschaften ermittelt werden.
Die im Labor durchgeführten Tests können die realen Feldbedingungen möglicherweise nicht vollständig widerspiegeln und die Durchführung eines Proctorversuchs erfordert spezielle Ausrüstung, Materialien sowie Fachkenntnisse, was zu höheren Kosten und längeren Vorlaufzeiten führen kann.
Alternative Verfahren
Ein Feldtest, der die Tragfähigkeit des Bodens durch die Penetration eines Kegels misst und Rückschlüsse auf die Verdichtung ermöglicht ist der Dynamic Cone Penetration Test (Dynamischer Penetrationsversuch, DCPT).
Eine mögliche Variante kann der Durchlässigkeitstest sein. Ein Testverfahren, um den Durchlässigkeitskoeffizient bezüglich Wasser (z.B. nach Darcy) des Bodens zu bestimmen, was ebenfalls Rückschlüsse auf seine Verdichtungsfähigkeit zulässt.
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