Bestimmung des Gehalts an organischem Material (Glühverlust)
Böden können unterschiedliche Mengen an organischen Substanzen enthalten. Eine Standardmethode zur Bestimmung des Anteils an organischem Material ist der Glühverlust. In einem Muffelofen wird der Anteil des organischen Materials einer Probemenge in einem Keramiktiegel durch hohe Temperaturen verbrannt. Es verbleibt nur noch das anorganische Material im Keramiktiegel. Die Gewichtsdifferenz (Glühverlust) entspricht der Masse des organischen Materials (organische Bodensubstanz). Dies sind u.a. abgestorbene tierische wie auch pflanzliche Substanzen.
Der Glühverlust: Eigenschaften und Merkmale
Anwendungsgebiet
Der Glühverlust liefert wichtige Informationen über die Charakterisierung von Böden. Ein organischer Gehalt im Boden kann verschiedene Auswirkungen auf die Bodenstabilität haben: Aggregatstabilität, Wasserspeicherung, Erosion.
Durchführungsdauer
Vor der Durchführung des Glühverlustes ist das Probenmaterial aufzubereiten. Zusammen mit der Probenvorbereitung, dem Glühen und Trocknen dauert der Versuch gut 2-3 Tage.
Zu beachten
Der Glühverlust kann durch Feuchtigkeitsaufnahme beim Abkühlen auf Raumtemperatur beeinflusst werden. Das Abkühlen nach dem Glühen hat auf Grund dessen in einem dicht schliessenden Behälter oder einem Exsikkator zu erfolgen. Vor dem Versuch ist auch sicherzustellen, dass der Boden karbonatfrei ist.
Vor- und Nachteile
Der Glühverlust-Versuchs kann relativ schnell und einfach durchgeführt werden. Sind andere Substanzen die bei hohen Temperaturen verloren gehen vorhanden (bsp. Karbonate, Kristalline ) beeinflusst dies das Resultat.
Alternative Verfahren
Eine andere Methode ist die TOC-Bestimmung (total organic carbon). Im Gegensatz zum Glühverlust erfasst die TOC-Bestimmung selektiv alle Kohlenstoffverbindungen, unabhängig von der Oxidationsstufe des Kohlenstoffs.
Weitere alternative Verfahren sind zum Beispiel die thermogravimetrische Analyse (TGA), die Kaliumdichromat-Methode oder Bestimmung mit einem Kohlenstoffanalysator.
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